Inklusives Truckertreffen am Nürburgring – Ein Tag, der Herzen heilt

15.11.2025

Manchmal sind es nicht die großen Worte, sondern die großen Motoren, die kleinen Seelen wieder Hoffnung schenken. Und genau das geschah an diesem Samstag, als der Nürburgring sich in einen Ort verwandelte, an dem nicht Geschwindigkeit, sondern Menschlichkeit im Mittelpunkt stand.

Beim 3. inklusiven Truckertreffen für Kinder aus den Flutgebieten in NRW und Rheinland-Pfalz trafen sich Hunderte Menschen mit einem gemeinsamen Ziel: Lächeln schenken, Trost geben, Kraft zurückgeben. Schon von weitem hörte man das tiefe Grollen der Motoren – doch diesmal weckte es keine Angst, sondern Begeisterung. Kinder, die in den letzten Jahren viel zu viel erlebt hatten, liefen mit staunenden Augen zwischen riesigen Lkw, imposanten Ami-Trucks und historischen Feuerwehr- und THW Fahrzeugen umher. Neben ihnen standen stolze Fahrerinnen und Fahrer, die jeden Motorstart zu einem kleinen persönlichen Geschenk machten. Die Polizei Adenau, ASB-Drohnenstaffel Würzburg und liebevoll gepflegte Landy-Fahrzeuge zeigten ihre Ausrüstung – und gleichzeitig, dass die Menschen hinter den Uniformen mehr tun als helfen: Sie geben Halt. Die Kinder durften Gokarts fahren vom MSC Adenau, ferngesteuerte Renntrucks von den Modell-Truck-Freunden Siegtal im Parcours steuern und sogar in ein echtes Rennfahrzeug hineinklettern – mit Fahrer, der Geschichten aus der Boxengasse erzählte und eine Runde auf der Grand-Prix-Strecke mit den Kindern drehte. Das AMG-Renntaxi sorgte für strahlende Gesichter. Zwischen all dem Trubel lief Inklusionsmaskottchen „Paula“ herum, verteilte Umarmungen, High-Fives und einen Funken Leichtigkeit. An den Schmink- und Bastelstationen entstanden farbenfrohe Kunstwerke, während die Rettungshundestaffel vom Rhein-Mosel-Kreis mit sanfter Ruhe Kinderherzen berührte. Ein besonderes Geschenk war die exklusive Nürburgring-Führung, die Familien dorthin führte, wo sonst nur Rennteams Zutritt haben. Viele Kinder gingen mit offenem Mund durch die Gänge – für einen Moment fühlten sie sich wie echte Rennfahrer. Es war ein staunendes Schweigen, das mehr über diesen Tag sagte als jede Jubelstimme. Für das Mittagessen sorgten liebevoll ehrenamtliche Helfer und die Malteser aus Mellrichstadt – dampfende Teller, lächelnde Helfer, Momente der Ruhe. Überall gab es Essen und Getränke, oft mit den Worten: „Nimm ruhig noch eins – heute ist dein Tag.“ Dann kam auch noch der Weihnachtsmann  – nicht auf einem Schlitten, sondern inmitten von blinkenden Trucks. Für viele Kinder war das der magischste Moment des Tages. Aber der größte Schatz war etwas anderes: Zeit, Liebe, Zuversicht, INKLUSION. Getreu dem Motto von Marion Gock, die das ganze seit 2023 organisiert, „Gemeinsam sind wir stark“. Wir leben INKLUSION und reden nicht nur darüber. Am Ende des Tages fuhr niemand unverändert nach Hause.

Die Kinder nahmen Erinnerungen mit, die stärker sind als jede Flut. Die Eltern spürten, dass sie nicht vergessen sind. Und alle Helfer gingen mit dem Gefühl, Teil etwas wirklich Bedeutendem gewesen zu sein. Ein Treffen voller Motoren – und voller Menschlichkeit.

Foto: Anja Kühn