Vierzehn offizielle Rundenzeiten in elf Fahrzeugkategorien – vom elektrischen Prototypen bis zum seriennahen Touring-Kombi. Bei den offiziellen Rekordfahrten 2025 stellten sich wieder verschiedenste Hersteller und Fahrzeuge der Herausforderung Nordschleife. Die schnellste Runde des Jahres ging dabei nach China, die wohl außergewöhnlichste in die USA – und der Allzeitrekord bleibt in Deutschland.
Im Rahmen der offiziellen Nürburgring Rekordfahrten wird jedes Jahr die Leistungsfähigkeit verschiedenster Fahrzeuge am Nürburgring unter Beweis gestellt. Das Terrain: Die legendäre Nordschleife. Mit 20,832 Kilometern Länge, über 300 Metern Höhenunterschied und 73 Kurven pro Runde gilt sie weltweit als einer der härtesten Prüfsteine der Automobilwelt. Sie ist der unerbittliche Gratmesser für jedes Fahrzeug – ganz gleich ob Prototyp, Serienmodell, Verbrenner oder Elektro. Hier bedeutet Performance nicht nur Geschwindigkeit, sondern absolute Belastbarkeit unter Extrembedingungen. Die Rekordfahrten finden unter festgelegten Bedingungen statt. Mit geeichter Messtechnik, unter Aufsicht des TÜV Rheinland und eines Notars sowie geordnet nach den Fahrzeugsegmenten des Kraftfahrt-Bundesamtes.
20 Rekordslots – 14 offiziell kommunizierte Zeiten
20 sogenannte Rekordslots – exklusiv durch die Unternehmen angemietete Zeitfenster für die Rekordversuche mit einer Dauer bis zu einem ganzen Tag – sind 2025 dokumentiert. In die Kommunikation schafften es am Ende 14 Fahrzeuge und Zeiten – von elektrischen Supersportlern über leistungsstarke Kombis bis hin zu spektakulären Prototypen. Letztere machen in der Gesamtübersicht des Jahres auch gleichzeitig die meisten der offiziell gemessenen und kommunizierten Zeiten aus. Gleich sieben Fahrzeuge konnten in 2025 in der Kategorie Prototypen / Vorserienmodelle die Leistungsfähigkeit notariell beurkundet nachweisen.
Prototyp aus China mit schnellster Zeit des Jahres – Allzeitrekord bleibt bestehen
Angeführt wird das Jahresranking der Rekordfahrten vom Xiaomi SU7 Ultra Prototype, der am 01. April des Jahres von David Pittard in 6.22.091 Minuten über die Nordschleife pilotiert wurde. Somit geht die schnellste Zeit 2025 an das chinesische Elektroauto. Auch die zweitschnellste Zeit kommt aus der gleichen Kategorie. Das Fahrzeug selbst bot wohl den ungewöhnlichsten Anblick des Jahres: Der Ford F-150 Lightning SuperTruck. Das vollelektrische Fahrzeug aus dem Ford Performance Demonstrator-Programm benötigte mit Romain Dumas am Steuer im August des Jahres lediglich 6:43.482 Min für eine Runde. Nur sechs Sekunden langsamer war im Juni Drew Cattell mit der Chevrolet Corvette ZR1X (6:49.275 Minuten). Die schnellste im Rahmen einer offiziellen Rekordfahrt gemessene Runde bleibt hingegen auch 2025 unangetastet und hat somit nun seit sieben Jahren Bestand. Die 2018 gefahrene Fabelzeit von 5:19.546 Minuten, die Timo Bernhard mit dem Porsche 919 Hybrid Evo in den Asphalt der Nordschleife brannte.
Drei Mal unter sieben Minuten in der Sportwagen-Kategorie
In der Kategorie Sportwagen (Verbrenner) blieben 2025 gleich drei Modelle unter der magischen Sieben-Minuten-Marke und stellten damit ihre hohe Performance und fahrdynamische Präzision unter Beweis. Schnellster war 2025 hier der Ford Mustang GTD, der am 09. April 2025 von Dirk Müller in 6:52.072 Minuten über die Messlinie gebracht wurde. Nur wenige Zehntel dahinter folgt der Porsche 911 GT3 (992.2) mit Manthey Performance Kit, gesteuert vom frisch gekürten DTM-Champion Ayhancan Güven, mit einer gemessenen Zeit von 6:52.981 Minuten. Komplettiert wird das Trio durch den Porsche 911 GT3, gefahren von Jörg Bergmeister, der am 08. April 2025 eine Zeit von 6:56.294 Minuten erzielte. Schnellstes Fahrzeug in der Kategorie ist weiterhin der Porsche 991 GT2 RS mit Manthey Performance Kit, mit dem Lars Kern 2021 lediglich 6:43.300 Minuten für eine Runde brauchte. Und auch das schnellste Straßenfahrzeug aller Zeiten bleibt damit auf seinem Thron: der Mercedes-AMG ONE (6:29.090 | Kategorie Supersportwagen (Verbrenner) | Fahrer Maro Engel | gefahren 2024).
Schnellster Kombi und schnellster Kompaktwagen aller Zeiten aus dem Hause BMW
In gleich zwei Verbrenner-Kategorien durfte sich BMW 2025 in die offiziellen Rekordlisten des Nürburgrings eintragen. Jeweils mit Jörg Weidinger am Steuer schaffte es zunächst der BMW M2 CS mit 7:25.534 Minuten an die Spitze der Kompaktklasse und anschließend der BMW M3 CS Touring in die Rangliste der Mittelklassewagen. Letzterer wurde durch die Zeit klassenübergreifend zum schnellsten „Kombi“ auf der legendären Nordschleife. Zwei weitere Serienfahrzeuge sicherten sich ihre Plätze bei den Elektro-angetriebenen Mobilen. So konnte sich der Xiaomi SU7 Ultra mit Track Package (Fahrer: Vincent Radermecker) und einer Zeit von 7:04.957 Minuten an die Spitze der Oberklasse-Kategorie (Elektro) setzen. Der YANGWANG U9 Xtreme – Kategorie: Supersportwagen (Elektro) – mit Moritz Kranz am Steuer durchbrach die 7-Minuten-Mauer und überquerte nach genau 6:59.157 Minuten die offizielle Messlinie.
Rekordfahrten als weltweit sichtbares Ergebnis intensiver Entwicklung
„Die offiziellen Rekordfahrten sind weit mehr als ein medienwirksames Format: Sie stehen am Ende eines langen technischen Entwicklungsprozesses und machen die Ingenieursleistung und die Leistungsfähigkeit moderner Fahrzeuge sichtbar“, erklärt Nürburgring-Geschäftsführer Christian Stephani. „Viele Unternehmen entwickeln ihre Fahrzeuge und Komponenten seit Jahren auf der Nordschleife – oft fernab der Öffentlichkeit. Die Rekordfahrten sind das gut sichtbare Resultat dieser intensiven Arbeit. Die Vielfalt der offiziell gemessenen Rundenzeiten 2025 zeigt eindrucksvoll, welche Rolle die Nordschleife für Hersteller weltweit spielt – als Bühne, als Prüfstein und als Entwicklungslabor.“
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